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Leitfaden für Startups: Die wichtigsten rechtlichen Schritte bei der Gründung

Ein Startup zu gründen ist aufregend – doch ohne solide rechtliche Grundlage kann der Traum schnell in eine kostspielige Herausforderung münden. Von der Wahl der richtigen Rechtsform über den Schutz Ihrer Ideen bis hin zur Erstellung wasserdichter Verträge: Eine gute Planung sorgt dafür, dass Sie rechtlich abgesichert starten und sich auf das Wachstum konzentrieren können.

 

Als Anwalt mit dem Schwerpunkt im Handels,- und Gesellschaftsecht (Wirtschaftsrecht) und Unternehmensberater begleite ich täglich Gründer dabei, Stolperfallen zu vermeiden und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Die wichtigsten Learnings habe ich nachfolgend einmal übersichtlich zusammengestellt. Selbstverständlich können diese eine fundierte und individuelle Rechtsberatung - die bei der Gründung eines Unternehmens stets zu empfehlen ist- nicht ersetzten, sollen aber den zukünftigen Unternehmern eine erste Orientierung sein.

Die Wahl der richtigen Rechtsform

Die Wahl der Rechtsform ist eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen für jedes Startup. Sie bestimmt nicht nur die Haftung, sondern auch die steuerlichen Pflichten und den Verwaltungsaufwand.

Während man bei einigen Gesellschaftsformen zwingend einen Geschäftspartner braucht (z.B. GbR, OHG), lassen sich andere auch alleine gründen (z.B. Einmann GmbH).

Beliebte Rechtsformen und ihre Vor,- und Nachteile

Einzelunternehmen

Vorteile:

  •  Einfach und schnell zu gründen.
  •  Geringe Kosten und weniger bürokratischer Aufwand.
  •  Keine Kapitalvorgaben.

 Nachteile:

  • Der Gründer haftet mit seinem gesamten Privatvermögen.
  • Eignet sich nicht für größere Geschäftsvorhaben.

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

Vorteile:

  • Einfach für mindestens zwei Gründer.
  • Keine Mindesteinlage nötig.
  • Flexible Strukturen.

Nachteile:

  • Alle Gesellschafter haften persönlich und unbeschränkt.
  • Kein Schutz des privaten Vermögens.

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

Vorteile:

  • Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.
  • Hohe Akzeptanz bei Geschäftspartnern.
  • Professioneller Auftritt.

Nachteile:

  • Mindesteinlage von 25.000 Euro.
  • Höherer bürokratischer Aufwand.
  • Jahresabschluss muss veröffentlicht werden.

Unternehmergesellschaft (UG)

Vorteile:

  • Bereits mit 1 Euro Stammkapital möglich.
  • Haftungsbeschränkung wie bei der GmbH.

Nachteile:

  • Rücklagepflicht: Teile des Gewinns müssen angespart werden, bis 25.000 Euro Stammkapital erreicht sind.
  • Häufig geringere Akzeptanz bei Geschäftspartnern.

Tipp: Die Wahl der Rechtsform sollte auf Ihre langfristigen Ziele und den finanziellen Rahmen abgestimmt sein. Lassen Sie uns gemeinsam die beste Entscheidung für Ihr Startup treffen! Eine detaillierte Übersicht zu den einzelnen Gesellschaftsformen und für wen sie klassischerweise geeignet sind finden sie hier!

Erstellung eines wasserdichten Gesellschaftsvertrags

Ein Gesellschaftsvertrag ist das Fundament jeder Zusammenarbeit zwischen Gründern. Ohne klare Regelungen entstehen schnell Konflikte – vor allem in Wachstumsphasen oder bei Meinungsverschiedenheiten. Gründer müssen strategisch und weitsichtig denken. Es wäre fahrlässig, wenn man auch am Anfang nicht in betracht ziehen würde, dass die gemeinsame Unternehmung "scheitern" könnte oder einer der Mitgesellschafter sich umorientiert oder verstirbt.

 

Vorteile eines Gesellschaftsvertrags:

  • Klare Regeln zu Aufgabenverteilung, Kapitalanteilen und Entscheidungsprozessen.
  • Vermeidung von Streitigkeiten, z. B. bei der Aufnahme neuer Gesellschafter.
  • Rechtliche Absicherung im Falle einer Auflösung oder bei Ausscheiden eines Gesellschafters.

Nachteile ohne Gesellschaftsvertrag:

  • Unklare Zuständigkeiten können das Wachstum blockieren.
  • Streitigkeiten können langwierige und teure juristische Auseinandersetzungen nach sich ziehen.

Tipp: Ein Gesellschaftsvertrag sollte individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein. Standardverträge aus dem Internet sind selten ausreichend.

Gewerbeanmeldung und rechtliche Registrierung

Die formale Anmeldung ist ein weiterer wichtiger Schritt, um Ihr Unternehmen offiziell zu starten. Fehler bei den Angaben können allerdings später teuer werden. Insbesondere wenn man eine Erlaubnispflichtige Tätigkeit ausüben möchte (Versicherungsvertreter, Versicherungsmakler, Finanzberater) ist eine vorherige Anmeldung zwingend notwendig. Zudem können auch viele Berufe ohne Gewerbeanmeldung ausgeübt werden. Als sogenannter "Freiberufler"  (z.B. Rechtsanwälte, Steuerberater) zahlt man u.a. keine Gewerbesteuer, was den Start in die Selbstständigkeit finanziell deutlich erleichtert.

 

Hier sollte unbedingt im Vorfeld entsprechender Rat eingeholt werden. Gerade bei dem Beruf (Unternehmensberater, Coach) lässt sich mit einer guten Argumentation der Status eines Freiberuflers beim Finanzamt erwirken!

 

Schritte:

1. Anmeldung beim Gewerbeamt.

2. Eintragung ins Handelsregister (abhängig von der Rechtsform).

3. Anmeldung beim Finanzamt für die steuerliche Erfassung.

 

Vorteile:

  • Erhalt einer Gewerbeanmeldung und Steuernummer – Grundvoraussetzung für den Geschäftsbetrieb.
  • Schaffung von Transparenz gegenüber Behörden und Geschäftspartnern.

Nachteile:

  • Falsche oder ungenaue Angaben, z. B. beim Geschäftszweck, können zu Problemen führen.
  • Höherer Aufwand bei Rechtsformen wie GmbH oder UG.

Tipp: Lassen Sie Ihre Unterlagen vorab prüfen, um Fehler zu vermeiden.

Schutz von Ideen und Marken

Gerade in innovativen Branchen kann der Schutz geistigen Eigentums über Erfolg oder Scheitern entscheiden. Nicht selten sind es gerade die Marke oder Erfindungen eines Unternehmens, die den Unternehmenswert bestimmten.

 

Schutzmöglichkeiten:

  • Markenanmeldung:Schützt Ihren Namen, Ihr Logo oder Slogans.
  • Patentanmeldung:Schützt technische Innovationen.
  • Designschutz: Für ästhetische Gestaltungen oder Produktdesigns.

Vorteile:

  • Schutz vor Nachahmern und unberechtigter Nutzung.
  • Möglichkeit, Lizenzen zu vergeben und zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Nachteile:

  • Kostenintensiv: Anmeldegebühren und ggf. laufende Gebühren.
  • Längere Bearbeitungszeiten (z. B. beim DPMA).

Tipp: Prüfen Sie frühzeitig, welche Schutzmaßnahmen für Ihr Startup sinnvoll sind. Ich unterstütze Sie dabei! Weitere Informationen zum gewerblichen Rechtsschutz und Wettbewerbsrecht erhalten Sie hier!

Vertragsgestaltung mit Kunden und Partner

Rechtsstreitigkeiten entstehen oft durch unklare oder fehlende Verträge. AGB, Lieferverträge oder Kooperationsvereinbarungen sind essenziell, um rechtliche Risiken zu minimieren.

 

Vorteile gut gestalteter Verträge:

  • Klare Regelungen schaffen Sicherheit für alle Beteiligten.
  • Absicherung bei Zahlungsverzug oder Streitigkeiten.
  • Stärkung des Vertrauens bei Geschäftspartnern.

Nachteile fehlender oder schlechter Verträge:

  • Rechtsunsicherheit kann Geschäftsbeziehungen belasten.
  • Gefahr finanzieller Verluste bei unklaren Zahlungs- und Lieferbedingungen.

Tipp: Standard-AGB reichen oft nicht aus. Eine individuelle Anpassung ist der Schlüssel zu rechtlicher Sicherheit. Weitere Informationen zur Bedeutung von AGB in der täglichen Praxis und unsere Dienstleistung als Handelsrechtler erhalten Sie hier!

Ihre Dortmunder Wirtschaftskanzlei

Vermeiden Sie teure Fehler und starten Sie sicher!

Die Gründung eines Startups bringt rechtliche Herausforderungen mit sich, die nicht unterschätzt werden sollten. Mit der richtigen Planung können Sie nicht nur Risiken minimieren, sondern auch die Basis für langfristigen Erfolg schaffen.

Als erfahrner Rechtsanwalt aus Dortmund habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Gründern bei ihren ersten Schritten beiseite zu stehen. Gerne auch Ihnen.

 

Kontaktieren Sie mich jetzt für eine individuelle Beratung. Gemeinsam machen wir Ihr Startup rechtssicher!

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